Es muss ganz klar nicht von weit her importiertes Räucherwerk (weisser Salbei, Weihrauch usw.) sein, um Räume, Gegenstände etc. auszuräuchern um sie energetisch zu reinigen. In der Schweiz gibt es genügend Kräuter, Harze oder Hölzer welche man für reinigende oder andere Räucherungen verwenden kann.
Hier eine kleine Auswahl an heimischen Pflanzen, die traditionell in der Schweiz (und Mitteleuropa) verräuchert wurden/werden
1. Beifuss (Artemisia vulgaris)
Wirkung: Schutz, Reinigung, Stärkung
Tradition: Wurde bei Sommer- und Wintersonnenwende geräuchert, zur Austreibung von „bösen Geistern“ oder Krankheiten.
Anwendung: Vor allem zur energetischen Reinigung von Orten und Menschen. Macht den Kopf frei, klärt, schützt.
Wächst: Häufig an Wegesrändern, Bahndämmen, in Gärten.
2. Wacholder (Juniperus communis)
Wirkung: Reinigung, Schutz, Erdung, Desinfektion
Tradition: Haus- und Stallräucherung in den Rauhnächten. Wurde auch bei Krankheit verräuchert.
Rauch: Harzig, würzig, stark.
Wächst: In höheren Lagen, an trockenen, sonnigen Hängen – auch in der Schweiz heimisch.
3. Salbei (Salvia officinalis)
Wirkung: Reinigung, Klarheit, Konzentration
Tradition: Vor allem zur geistigen Reinigung, aber auch für Schutzrituale.
Hinweis: Nicht identisch mit dem weißen Salbei, aber ebenfalls sehr wirksam.
Wächst: Im Garten oder in Kräuterspiralen.
4. Lavendel (Lavandula angustifolia)
Wirkung: Beruhigend, klärend, herzöffnend
Tradition: Wurde früher in Schlafräumen verräuchert, auch bei emotionaler Heilung.
Rauch: Sanft, blumig, entspannend.
Wächst: In Gärten, sonnige Hänge.
5. Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Wirkung: Lichtbringend, stimmungsaufhellend, schützend
Tradition: Wurde zur Sommersonnenwende geerntet, zur Abwehr dunkler Energien genutzt.
Rauch: Warm, leicht süßlich.
Wächst: Auf Wiesen, Wegrändern, Waldrändern
6. Fichten- oder Kiefernharz (Waldweihrauch)
Wirkung: Reinigung, Verbindung zur Natur, Schutz
Tradition: Harze wurden als „Waldweihrauch“ verwendet, oft in Kombination mit Kräutern.
Geruch: Tief, erdig, waldig.
Sammeln: Harz kann von verletzten Bäumen gesammelt werden (mit Respekt!).
7. Schafgarbe (Achillea millefolium)
Wirkung: Weibliche Kraft, Heilung, Intuition
Tradition: In der Volksheilkunde als Schutzpflanze geschätzt, auch bei Orakel- und Visionstechniken.
Rauch: Zart, fein, heilend.
Wächst: Auf Wiesen, an Wegrändern.
Es gibt drei Hauptmethoden um Räucherstoffe direkt zu verbrennen oder zu verglimmen. Zuerst sollte man aber wissen, was man mit der Räucherung beabsichtigt, denn nicht jede Räucherart ist z.B. für eine Hausreinigung geeignet!
1. Mit Räucherstövchen
Ein Stövchen ist eine Art von Gefäss mit einem Sieb über einer Kerze. Hierbei werden Blüten, Kräuter, Harze oder Mischungen eher sanft verglimmt/verdampft.
1. Foto: Verstellbares Messing-Räucherstövchen für Teelichter. Gibt es auch aus Stein, Keramik, Ton etc. einfach immer mit Metall-Sieb.
Hinweis: So ein Stövchen hat seinen festen Platz auf einer feuerfesten Unterlage und ist nicht zum Rumtragen gedacht. Brennt die Kerze, nicht anfassen, Metall-Stövchen werden heiss.
2. Mit Räucherkohle
In einer feuerfesten Schale mit Sand wird eine spezielle Räucherkohle entzündet. Sobald diese durchgeglüht ist, wird das Räucherwerk daraufgelegt. Das Räucherwerk wird verbrannt/transformiert.
2. Foto: Netzgfäss aus Stein mit Räucherkohle oben drauf.
Hinweis: So ein Räuchergefäss hat seinen festen Platz auf einer feuerfesten Unterlage und ist nicht zum Rumtragen gedacht.
3. Foto: Räucherpfanne/Räuchergefäss mit Griff. Extra dafür gemacht, um sicher mit leichten Schwenkbewegungen von Raum zu Raum zu gehen.Ein solches Räuchergefäss mit Griff
und Deckel wird für Raum- und Aurareinigung verwendet.
3. Mit Räucherbündel oder Hölzchen
Gebundene Kräuterbündel oder Hölzchen gibt es auch aus der heimischen Pflanzenwelt. Diese kann man kaufen oder mit etwas Wissen und Geschick sogar selber herstellen. Es gibt Anleitungen in Büchern, online auf z.B. Youtube oder es gibt Kurse und Workshops zu den gewünschten Themen.
4. Foto: Hölzchen, Räucher- oder Kräuterbündel die über einer feuerfesten Unterlage (Schale, Teller etc. als Schutz mit etwas Sand darin) entzündet und verräuchert werden.
Hinweis: Hölzchen und Bündel können an einem festen Platz in einer Schale etc. verwendet werden. Sie eignen sich aber auch gut um Häuser, Wohnungen und andere Räume auszuräuchern. Man trägt die glimmenden und rauchenden Bündel/Hölzchen über einer Unterlage in der Hand oder sie liegen in einer Schale.
Räuchern im Jahreskreis, also Räucherrituale zu verschiedenen Jahreszeiten sind alte Bräuche in der Schweiz und Umgebung. Es gibt einige mehr, aber hier mal ein paar:
Hausreinigungsmischung:
Diese Kräuter kannst du trocknen, klein schneiden und in einem Schraubglas aufbewahren. Kleine Mengen auf Kohle oder dem Stövchen räuchern – mit Achtsamkeit und Intention.
Günter Keller
Walzmühlestrasse 31
CH-8500 Frauenfeld